Hausverwaltung in Ballungsgebieten: Warum die Preise jetzt steigen

Lassen Sie uns zunächst über die hohen Preise sprechen, die die Bevölkerung seit einigen Jahren zahlen muss, wenn sie in angesagten Ballungsgebieten wohnen möchte. Wir nehmen uns Frankfurt zum Beispiel. Nach Recherchen des Magazins Der Spiegel haben sich in Frankfurt die Wohnbauflächen in zwei Jahren um 27 Prozent verteuert. (Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/deutschland-in-grossstaedten-explodieren-die-grundstueckspreise-a-1104364.html). Wohnungsbörse.net fand heraus, dass die beliebten 60 m² Mietwohnungen im Frankfurter Schnitt 13,16 €/m² kosten – 2011 kostete eine vergleichbare Wohnung noch 10,30 €/m² in Frankfurt und der heutige Bundesdurchschnitt liegt bei 7,37 €/m² (https://www.wohnungsboerse.net/mietspiegel-Frankfurt/3242). Niemand im Rhein-Main-Gebiet geht davon aus, dass die Preise in Zukunft sinken werden. Daran können auch die teils gigantischen Bauvorhaben der Stadt Frankfurt nichts ändern. So plant Frankfurt zum Beispiel den Bau eines ganz neuen Stadtgebiets mit 10.000 Wohnungen. Doch wenn der Brexit kommt und die Londoner Banker in die Stadt am Main stürmen, wird es noch enger und noch teurer, egal wie viele Wohnungen gebaut werden. 

Doch was bedeutet das für die Bewohner, die schon heute in ihren eigenen vier Wänden wohnen oder für die Vermieter, die ihr Eigentum langjährig vermietet haben? Man könnte sagen: Glück gehabt! Man hat im Vergleich günstig erworben und kann jetzt Schritt für Schritt die Mieten anpassen. – Doch auch diese Bewohner und Investoren sind von dem Ballungsraum-Boom betroffen, denn dort wo viel gebaut, saniert oder umgewidmet wird, sind zum Beispiel die Planer, Handwerker, Juristen oder auch Hausverwaltungen gefragt. Wer jetzt kein gutes Netzwerk aufweisen kann, sucht vergeblich nach einem Handwerker. Die Handwerker sind mit Aufträgen auf großen, lukrativen Baustellen ausgelastet. Und man hört schon munkeln, dass die begehrten Branchen sich in Zukunft für die Erstellung von Kostenvoranschlägen bezahlen lassen möchten. 

Und nun kommen wir zu den zukünftigen Herausforderungen für Hausverwalter in Ballungsgebieten. Sollte sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt in den kommenden Jahren noch verschärfen, die Beauftragung von Handwerkern außerdem zu einem Spießrutenlauf werden, die Ansprüche der städtischen Eigentümer weiter steigen und die Rechtsprechung ihre strenge Haltung gegenüber den Verwaltern nicht überdenkt, dann werden auch die Preise der Verwalter explodieren. Denn die Arbeit eines Verwalters muss bezahlt werden. 

Hier sind einige Beispiele: Viele Verwalter kennen ihre anspruchsvolle Kundschaft. Deshalb gehen sie bei jeder Eigentümerversammlung davon aus, dass die gefassten Beschlüsse angefochten werden und sie den Rechtstreit anschließend managen müssen. Wenn diese Verwalter für die Einholung von drei Kostenvoranschlägen aufgrund der entstehenden Kosten außerdem zunächst einen Eigentümerbeschluss benötigen und dann weiterhin den guten Handwerkern hinterher telefonieren müssen, dann werden sie diesen Mehraufwand einpreisen. – Früher konnten die Eigentümer noch damit rechnen, dass sich immer ein Verwalter findet, der ihr Haus günstig verwaltet – unabhängig von der Ausgangssituation in beliebten Ballungsgebieten. Das wird sich nunmehr ändern. Durch die neuen, gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen an Verwalter wird sich die Spreu vom Weizen trennen und es werden nur noch die Hausverwaltungen am Markt bleiben können, bei denen man von qualitativ guter und verantwortungsbewusster Arbeit ausgehen kann. Und qualitativ gute Arbeit kostet Geld.

Unsere Bitte an Sie lautet: Bitte schauen Sie in Ihre Verwalterverträge, ob Ihr Verwalter sich die anspruchsvollen Arbeiten ggf. separat bezahlen lässt und preisen Sie diese Mehrkosten mit ein, wenn Sie einen neuen Verwalter bestellen lassen möchten. Ein Verwalter, der diese extra Kosten separat bezahlt haben möchte, kalkuliert im Zweifel seriöser als ein Verwalter, der Ihnen einen günstigen all-inclusive-Vertrag anbietet. Und Sie können sicher sein, dass ein Verwalter, der die Kosten für seinen Mehraufwand im Vorhinein transparent macht und diese im Zweifel auch geltend macht, Ihrer Immobilie die Aufmerksamkeit entgegenbringt, die das größte Investment Ihres Lebens verdient.